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1306. April 5. Breslau.

non. Apr.

Heinrich, Bischof von Breslau, hat in Erwägung, dass sein im Ganzen 18 Hufen fassendes bischöfliches Gut Suscoviz (Tschauschwitz Kr. Grottkau) wenig Nutzen bringt, dasselbe seinem Getreuen Magister Hermann, dem Schneider, zur Aussetzung nach deutschem Rechte, die kleine Hufe zu 9 M., verkauft und die Gebrüder Peter, Tworian und Jakob Nogawka, welche in dem Dorfe 4 Hufen nicht nach deutschem Rechte ausgesetzt, sondern nach des Landes Gewohnheit zu Lehnrecht besassen, durch Gewährung von 4 gleichguten Hufen in einem andern bischöflichen Dorfe entschädigt. Von Tschauschwitz sollen Schulz und Bauern nach Ablauf eines vollen Freijahres von der Hufe 3 1/2 Skot gangbaren Silbers als Zins und zur Erntezeit den Zehnten auf den Feldern von jeder Getreideart dem Bischofe entrichten, doch sollen davon frei sein 6 Hufen des erwähnten Hermann, von denen er 2 bereits früher selbst zu Lehnrecht erkauft, und die andern 4 racione locacionis et nomine scultecie frei besitzt. Auch wird derselbe dort den dritten Pfennig von den Gerichten haben, ferner eine freie Schenke und eine freie Mühle an der Neisse, an dem Orte welcher Vsewydowkant genannt wird und von seinem Vorgänger, Bischof Thomas, ehemals für eine Mühle bestimmt worden ist (Urk. v. 29. März 1261, Reg. 1079), ausserdem den Ort, welcher Stralcowker heisst, mit Gehölz, Wiesen und Weiden; im Nothfalle aber soll er zur Vertheidigung des Neisser Landes mit einem Rosse im Werthe von 2 oder 3 M., die ihm nachdem Kriegszuge wiedererstattet werden sollen, dienen.

Z.: der erlauchte Fürst Bolezlaus Herzog v. Tost Scholast. v. Krakau, Mag. Jakob Propst, Walter Scholast., Fridemann Kanzler, Nikolaus v. Banz Kanonikus v. Breslau, Peter v. Waltdorf Archidiacon v. Glogau, Ritter Stephan v. Würben Bruder des Bischofs Heinrich, Ritter Gozco v. Münsterberg, Mag. Arnold audit. causar. und bischöfl. Hofrichter, Belzo bischöfl. Claviger v. Ottmachau, Dytleb herzogl. Diener de Swethow (Wette).


Or. im Bresl. Staatsarch., Neisse Kollegiatst. 10 mit dem S. des Bischofs an rothseidenen Fäden. Mit Kürzungen und ohne Zeugen aus einem Kopialb, abgedr. bei Wohlbrück Bisth. Lebus I, 201 Anm.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.